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Selbstbestimmung ist das Grundprinzip des Lebens.

Hospizdienst feierte 20-jähriges Bestehen -

Verdiente Mitglieder geehrt

Bad Sooden-Allendorf im Oktober 2014

Einen sterbenden Menschen auf seiner letzten Lebensetappe zu begleiten, ist gewiss nicht jedermanns Sache. In Zeiten, da in weiten Teilen der Bevölkerung der Tod immer noch ein Tabuthema ist, bedarf es dazu viel Kraft, ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Gelassenheit und Mut.

Dank für ehrenamtliches Wirken: Die Vorsitzende des Vereins Hospizdienst und Demenzbetreuung, Dorothea von Bally (von links), die Gründungsmitglieder Dr. Eugenia Centellas-Rühling und Baronin Monika von Lüninck, Geschäftsführerin Andrea Umbach. Dahinter Stadtrat Viktor Speiser (von links), Ilona Friedrich und Landtagsabgeordneter Dirk Landau. Foto:  Cortis

Letztendlich ist Sterbebegleitung nichts anderes als praktizierte Nächstenliebe. Das war der einhellige Tenor, als am Freitagabend im Hochzeitshaus der Verein Hospizdienst und Demenzbetreuung Bad Sooden-Allendorf sein 20-jähriges Bestehen feierte.

36 ehrenamtlich engagierte Mitarbeiter, darunter Bernd-Michael Neumann als einziges männliches Wesen, zählt der Verein, der im Oktober 1994 auf Initiative von Monika von Lüninck und Eugenia Centellas-Rühling als erster Hospizdienst in Nordhessen aus der Taufe gehoben wurde.

Die Baronin und die Ärztin hatten damals allerdings eine viel weiter reichende Vision. In dem leer stehenden Gebäude des Hospitals zum Heiligen Geist wollten sie einen stationären Hospizdienst einrichten. Trotz aller Bemühungen scheiterte dieses Vorhaben, „auch weil die Krankenkassen nicht bereit waren zu helfen. Aber besser ein ambulanter Hospizdienst als gar keiner“, so rückblickend der Kommentar von Dr. Centellas-Rühling. 120.000 Mark, erinnerte sich die eigens aus Paderborn angereiste Baronin von Lüninck, hatten damals die Malteser aus Köln als Anschubfinanzierung bereit gestellt.

Vereinsvorsitzende Dorothea von Bally hielt einen kurzen Rückblick auf die Entwicklung des Hospizdienstes, der zunächst unter dem Dach des örtlichen Sozialkreises agierte, sein ehrenamtliches Engagement vor acht Jahren auf Demenzbetreuung ausweitete und sich vor fünf Jahren als Verein selbstständig machte. Man habe Glück gehabt, immer auf hoch motivierte Menschen zu treffen, nannte sie beispielhaft den kürzlich verstorbenen Dr. Hermann Diehl. In höchsten Tönen lobte sie die Geschäftsführerin des Vereins, Andrea Umbach. Sie sei „die geduldigste und kompetenteste Koordinatorin, die man sich vorstellen kann“.

Grüße und Glückwünsche überbrachten auch Stadtrat Viktor Speiser in Vertretung von Bürgermeister Frank Hix, der CDU-Landtagsabgeordnete Dirk Landau, ein Vertreter des befreundeten Hospizdienstes in Rotenburg sowie für den Werra-Meißner-Kreis die Leiterin des Fachbereichs Jugend, Familie, Senioren und Soziales, Ilona Friedrich.

Nach deren Angaben gibt es in Deutschland 1500 ambulante Hospizdienste mit über 100.000 ehrenamtlichen Kräften.